Die bewegende Geschichte von Mika, seinem Kampf ums Glück und die erstaunliche Unterstützung durch Kanoa, den Delfin.

Erzählt von Thomas Hüser - 21.6.2019

Wer sich mit Nina und Michael Dresemann unterhält erfährt Geschichten. Solche, wie sie das Leben schreibt. Mal tragisch, mal heiter. Erzählungen voller Ängste, Liebe, Kämpfe, Zweifel und Hoffnungen. 

Die letzten fünf Jahre brachten reichlich neue Erfahrungen für die jungen Eltern. Dabei drehen sich die meisten dieser Geschichten um die Hauptperson in ihrem Leben, ihren kleinen Sohn Mika.Ein Kind stellt das Leben seiner Familie erst einmal gründlich auf den Kopf. Bei Mika war dies etwas tiefgreifender.Er kam als Frühchen per Notkaiserschnitt auf die Welt. Nach einem Herz-Kreislaufstillstand musste er nach der Geburt reanimiert werden.  Als er dann noch eine Lungenembolie bekam, gaben die Ärzte den frisch gebackenen Eltern wenig Hoffnung.

Stolz blitzt in Ninas Augen auf: „Aber unser kleiner Kämpfer hat es allen gezeigt. Schritt für Schritt kämpfte er sich ins Leben.“

Mika hat durch den Sauerstoffmangel eine Hirnschädigung erlitten. Das Zentrum für die Bewegungs- und Sprachsteuerung ist betroffen. Er hat eine Dystonie, die sich als unwillkürliche und anhaltende Muskelspannungen, also Verkrampfungen, die zu ungewöhnlichen Körperhaltungen und sich mit unkontrollierbaren Bewegungen zeigt. Mika kommuniziert mit seinen Eltern mit Hilfe von Gebärden, was sehr gut klappt und den Alltag wirklich erleichtert.

Seine Eltern haben ein großes Ziel: Mika soll so viel Selbständigkeit wie möglich erlangen und sich gut integrieren. Er soll ein glückliches Leben führen, trotz, oder besser gesagt mit seiner Behinderung.

Dafür setzen sich seine Eltern ein.

Je älter Mika wird, umso mehr Unterstützung braucht er, daraufhin gab Nina ihre Berufstätigkeit als Friseurin auf, damit sie voll und ganz für ihn da sein kann.  

Ein Kind aufzuziehen kostet Geld, bei Kindern mit Behinderung kommen noch viele Kosten hinzu. Nicht alle Dinge werden von den Krankenkassen unterstützt, besondere Therapien benötigen Geld.Aktuell erfährt man das schmerzlich beim Schaffen eines neuen behindertengerechten Zuhauses. Im alten Wohnhaus kann man nicht bleiben, da Mika aufgrund wegen seiner Gehbehinderung kaum Treppen steigen kann. Einen Fünfjährigen trägt man halt nicht einfach mal so und mehrmals täglich in das Obergeschoss. 

Eines Abends verfolgt Nina gebannt eine Reportage im Fernsehen. Erzählt wird das Abenteuer eine kleinen Jungen, dem eine Delfintherapie enorm weitergeholfen hat. Man recherchiert über diese Therapieform und das Centrum auf Curacao. Schnell ist man sich sicher Das möchten wir Mika auch gerne ermöglichen. 

Letztlich ermöglicht Unterstützung durch die Familie diese erste Reise.

Was ist das besondere an einer Delfintherapie? Wieso muss es unbedingt Curaçao sein?

Delfine sind intelligente und sehr soziale Wesen. Die Wissenschaft belegt, daß die Interaktion mit Delfinen die Aufmerksamkeitsspanne des Patienten bis zu viermal erhöhen kann.Darüber hinaus besitzen die Delfine die einzigartige Fähigkeit, Zugang zu Menschen zu finden und beruhigend auf sie einzuwirken. Delfine akzeptieren Menschen mit besonderen Bedürfnissen bedingungslos. 

Einige Patienten sagten, Delfine sind so eindrucksvolle Wesen, sie können weder sprechen noch laufen. „Der Delfin ist genau wie ich "!! Das macht den Delfin zum erkennbaren Therapiepartner, für den der Patient gerne mehr zu leisten bereit ist Mikas Physiotherapeutin Ulrike Killewald hat aus eigener Erfahrung in ihrer Ausbildungszeit, diese Therapie unglaublich schätzen gelernt: „Delfine haben ein deutliches Gespür für den Schwächeren und nähern sich dem Patienten daher spielerisch. Dadurch verliert der Patient schnell seine Angst vor dem großen Tier.“Bei Mika war nach zwei Tagen der Bann restlos gebrochen. Kanoa, der Delfin, wurde sein liebster Freund.

Erfahre unter den Fotos, wie es weitergeht ...

Wichtig ist dabei auch, dass sich die Delfine in einem natürlichen Umfeld bewegen und so den Kindern die positiven Reize vermitteln zu können.  

Dies ist auf Curacao gegeben. Dort ist das weltweit führende Zentrum für Delfintherapie.Hier werden die Delfine mit viel Liebe und Respekt behandelt, sie leben und großen natürlichen Lagunen mit kontinuierlich fließendem Meerwasser. Regelmäßig fahren die Delfintrainer mit den Delfinen aufs offene Meer.  So geht es den Tieren dort gut und nur dann können sie „ihren“ Patienten auch gut helfen. 

In Curacao verfolgt man ein umfassendes Konzept. Die tägliche Therapie dauert insgesamt 2 Stunden und ist in mehrere Teile aufgeteilt. Eine halbe Stunde Therapie im speziellen Therapieraum. Dort werden physiotherapeutische, logopädische und ergotherapeutische Elemente mit eingebracht.

Darauf folgt eine Stunde Therapie mit dem Delfin im Wasser. Zwischenzeitlich Pause und Fortführung der Therapie auf dem Therapiedock.Abschließend eine halbe Stunde Übungen von Fähigkeiten aus dem Alltag, Duschen, Umziehen und Organisieren.

Des Weiteren gibt es ein umfassendes Beratungsangebot für die Eltern, Familienschwimmen, logopädische Beratung, Wahrnehmungsschulungen. So erlebt sich die ganze Familie neu. 

Das gibt Kraft für den folgenden Alltag, der sich ganz schnell wieder einstellt. „Es hat richtig gut getan, sich auch mit anderen Familien dort auszutauschen. Jede davon mit einem ganz eigenen Schicksal, aber auch jede mit ähnlichen Erfolgen, wie sie bei Mika festzustellen sind.“ erklärt Michael. 

Es ist schon beeindruckend zu hören, welche Fortschritte Mika in dieser kurzen Zeit gemacht hat. 

In der Zeit die er mit Kanoa, seinem Delfin, Markus seinem Therapeuten und Assistentin Anna verbrachte, hat sich seine Konzentrationsfähigkeit deutlich verbessert. Sein Körper hat sich aufgerichtet, sein Gangbild verbessert. Die Feinmotorik hat sich weiter entwickelt. Dazu hat Mika eine große Portion Selbstsicherheit hinzu bekommen. 

„Fortschritte, die bei anderen Kindern kaum auffallen, stellen für uns schon ein großes Ereignis dar.“ berichtet Michael. “Mir trieb es Freudentränen in die Augen, als Mika nach den ersten Tagen plötzlich mit nur zwei Fingern (Pinzettengriff) ein Plätzchen vom Teller nahm.“

Selbst außenstehende Personen und auch Mikas Arzt und Therapeuten haben diese Erfolge bemerkt.  

Auf all diese Erfolge kann Therapeutin Ulrike Killewald in ihrer Arbeit weiter aufbauen. „Die Zeit mit Kanoa war für Mika enorm hilfreich. Diese Fortschritte gilt es jetzt zu sichern und auszubauen. Eine weitere Therapie mit dem Delfin würde hier mit Sicherheit die Basis für weitere Entwicklungsschritte legen.“ erklärt sie. 

Seit der Delfintherapie häufen sich die guten Geschichten.  „Es ist schon bewegend festzustellen, dass Mika nun auch eigene Gefühle äußern kann.“ erzählt Mutter Nina. „Er hat mir zum Beispiel kurz nach unserer Rückkehr deutlich gemacht, dass er traurig ist. Traurig, weil er Kanoa vermisst.“

So geht es eigentlich in allen Bereichen. Klar, dass der Wunsch auftaucht, diese Erfolge auszubauen und nachhaltiger zu sichern.Noch nie hat Mika in so kurzer Zeit so viele Fortschritte gemacht.  Schnell steht der Wunsch fest: Hier möchten wir wieder hin! 

Die Krankenkassen übernehmen keinen Anteil und  die Therapiekosten übersteigen die Möglichkeiten der Familie. So entschließt man sich jetzt zu einem Hilfeaufruf: „Unterstützt Mika, damit er seinen Freund Kanoa wieder treffen kann!“ 

Ach, wieso muss sein hilfreichster Freund am anderen Ende der Erde leben?  

Vereinfacht lässt sich die Rechnung so auf machen Curacao liegt etwa 12000 km entfernt. Die Therapie kostet zwischen 12 und 15 T€. Jeder Euro bringt also Mika gut 1 Kilometer näher zu Kanoa und seiner Therapie. Möchten Sie Mika dabei unterstützen? 

Helfen Sie mit, dass diese schöne Geschichte weitergeht!